Um 14:45 wollen wir uns im WI-HBF treffen, um gemeinsam als Stamm 7 anzureisen, doch das stellt sich als schwierig heraus, da heute am Freitag den 3.6. ALLE mit dem ÖPNV überall hinwollen. Das 9€-Ticket macht es uns nicht leicht den gewünschten Termien einzuhalten, aber aufgrund von langjähriger Erfahrung im Festlegen der Treffzeiten ist dies kein Problem. Einfach immer so viel Zeit zusätzlich einplanen, dass es trotzdem reicht, den gewünschten Zug zu kriegen, selbst wenn die Leute mit viel Verspätung eintreffen. Von da an wird es mit den Verspätungen zwar nicht besser, aber wir kommen schlussendlich auf dem Uhu an.
Ach ja, auf der Hinfahrt haben wir BDPler, die DPSG und weitere HPler getroffen. Man könnte fast sagen, dass der Zug, in den wir in Frankfurt umgestiegen sind, zu einem HP-Zug wurde, so viele wie da drin waren von uns. Der Buslinie 35 taten diese Massen auf jeden Fall nicht gut. Nur mit unserer gut durchdachten Erst-Rucksäcke-Einräumen-Dann-Selbst-Einsteigen-Strategie haben wir dort überhaupt Platz gefunden.
Der Abend/Nachmittag war davon beherrscht, dass alle ihre Zelte aufbauten und sich auf das Essen freuten und dass es einen kurzen Gottesdienst gab. Das war dann auch schon der erste von 4 Tagen.
ALAAARM!! Ich renne raus, aber da ist nichts, außer einer Menge verwirrter Leute. Es war ein Fehlalarm, weil irgendein Dulli beim Schichtwechsel jemanden vorm Zelt gehen gehört hat. Daran ist so viel falsch, aber ich will mich nicht noch mehr aufregen, denn auf mich wartet ein (noch) vorgewärmter Schlafsack. Gute Nacht.
ALARM!!!!! Ich renne wieder raus, es ist schon deutlich heller, als davor, aber da unser Zelt am anderen Ende des Platzes steht, wie es der Fahnenmast tut, ist alles schon umgeholzt, was nicht mehr auf 2 Beinen gehen darf. Selbst der Mast kippt mit Überfäller zusammen mit dem wütenden Mob um. Saubere Arbeit, so will ich das sehen. Ich hole als Zeugwart die Seilkiste und dem Rest der Überfäller wird beim verschnüren klar, dass es jetzt Zeit ist aufzugeben.
Samstag ist Sporttag so wie der Sonntag auch, was nicht verwunderlich auf einem Sport-PZL ist. Jedenfalls ballert die Sonne und die Spiele fetzen oder fetzen die Leute sich untereinander? Ne, das ist nur Burgenkampf, das muss so! Wir verbringen den ganzen Tag (neber den Mahlzeiten versteht sich) auf den Sportfeldern, wo auch fleißig Flußgefecht, Ringspiel, Burgenkampf und Barlauf gespielt wird. Alle wurden in 2 verschiedene Gruppierungen eingeteilt, die wiederum in 4 verschiedene Teams eingeteilt sind. Stamm 7, wir, spielen gegen Stamm 1 und Teile von Stamm 4, sowie andere Teile von Stamm 4. Nach einem wirklich gutem Gottesdienst von Matze, Felix und Thorben ist der Tag dann auch schon fast vorbei und ich werde nervös, weil unser Stamm immer noch nicht zur Nachtwache aufgerufen wurde. Schlafloser Abschussabend ich komme.
Am Sonntag dann war viel los. Wir hatten noch ein paar Runden gegen manche Teams nicht spielen können und so taten wir das und fanden uns innerhalb der Gruppen bei 3 von 4 Sportarten auf dem 2ten Platz wieder. Punktlandung Jungs, wir müssen uns in keinem Finale abrackern, aber haben unsere Fähigkeiten bewiesen, 4,5/5 Sternen gerne wieder. Die Sieger beider Gruppen in den Verschiedenen Sportarten hatten nun ihre Finale ausgetragen und wir konnten dabei entspannt zugucken.
Hiernach gab es den traditionellen Speermeisterentscheid, wo aus jedem Stamm ein Spieler auserkoren wurde, im Speerduel gegeneinander anzutreten, bis es zum Finale kommt und der Speermeister entschieden wurde. Auch die Hetzjagd auf die Kontrahenten mit gefolgtem Ponchen waren wieder herzallerliebst. (Ponchen: Ein Vorgang, der das in die Luft werfen eines in Unterhose gekleideten Pfadfinders beschreibt, der davor im Speersport an einem Finale beteiligt war, der sich wiederum liegend auf einem Bundeswehrponcho befindet der wiederum mit kaltem Wasser aufgegossen wird, unter beisein/beiliegen des Finalisten versteht sich.
Das alles ist aber nur die erste Hälfte des Tages gewesen, denn nun geht es über in den Regenschauer; ich meine in den Festabend gefolgt vom Regenschauer. Während alle Lieder in der Versammlungstheaterjurte singen, rennt der Tischdienst inkl. mir, wie wild durch den Schutt, um das Buffet aufzubauen (provisorisch in der Führerjurte wegen dem Regen) und den Salat den hungrigen Wartenden zu bringen. Mit dem Buffet und der über den Abend laufenden Quizshow vergeht die Zeit wie im Flug und es folgt der P-Lauf, bei dem alle in Kolonne Richtung Kirche laufen, während die P-Anwärter ihre bevorzugte P-Regel erläutern, erklären oder einfach ein Anspiel dazu vorstellen. Antony aus Oranien legt herausragend vor. Beide meiner Jungs schaffen es stark anzufangen, aber auf eine andere Art an ihrer Station aufzufallen und ich stelle mir mich einfach weit entfernt durch Raum und Zeit vor. (Grüße gehen raus an Till und Anu, falls diese das hier lesen sollten; an die Verwandtschaft: Bitte mich nicht schlagen).
Nach einer Weile kommen wir an der Kirche an, wo unter feierlicher Atmosphäre die neuen Pfadfinder ernannt werden und sie ihr rostbraunes Halstuch verliehen bekommen. Diesen Moment zu beschreiben fällt mir so schwer, dass ich es hier nicht versuche in Worte zu fassen.
Mit 3 frischen Pfadfindern im Stamm gehen wir zum Uhu zurück, wo es noch Nachtisch und Tschai gibt, während die Pagode brennt und brennt und brennt und da wird es bald wieder hell und da fängt die Nachtwachenschicht an und verdammt wo ist mein Schlaf; Hilfe.
Am Montag den 6.6. wird alles abgebaut und trotz leichter tröpfchenförmiger Luftfeuchtigkeit von oben, ist noch genug Sonne da um alles trocken einzupacken. Die durch Corona lang vermisste Abschlussschnecke kann auch stattfinden und so gehen dann alle ihre Wege. Die einen mit dem Bus, die anderen mit dem Auto, die anderen aufs Nachkommando, um alles in die Lager wieder zu verstauen.
~ Felix Mester, Stammesführer (Flummi)