Vorkommando:
Angefangen hat alles am 23.09.22 um 7:50Uhr in der Früh. Bevor man so ein Lager auf die Beine stellen kann, müssen erst einmal die Beine her. Also nicht nur die Seitenstangen der Zelte müssen eingpackt werden, sondern auch die Zelte, Heringe, Kochschränke, Essen, …, …, etc. Dafür braucht man aber Leute und Fahrzeuge und deshalb traf sich Mika mit mir bei der Kreuzkirche, um gemeinsam den Stadt-Jugend-Ringbulli abzuholen. Mit diesem gings zu Fredde und dann weiter nach Haus H, wo dann noch die Ver und die Küche dazukamen. Dieser Satz hier steht für die Stunden des Hin- und Hertragens, des Einräumens und des Schuftens, die nicht näher beschrieben werden. Den Wagen beladen gehen wir dann in einen Laden, wo wir uns hungrig von unseren Taten ein Mittagessen organisieren, zB. nahm ich ein Brötchen mit Spießbraten. Jetzt geht es aber mit Volldampf und einem noch vollerem Wiesbaden in Richtung Großlackwiese, denn die Jungs machen sich langsam auf den Weg.
Lager:
Das ganze Material ist aus dem Bulli und dem Auto der Küche geräumt und steht jetzt auf der Wiese rum. Wenn doch nur die tatkräftigen Jungs da wären um das alles auch aufzubauen. Wunderbar, da kommen schon die ersten. Die wichtigen Zelte, wie das Zeugzelt, Versammlungszelt und die Küche zuerst, dann folgen die Schlafzelte. Prima, alles ist fertig aufgebaut, noch ehe es dunkel ist und das Abendessen wartet auch schon auf uns; so soll das sein. Im Karree werden wie gewohnt wichtige Ansagen getätigt, die ich, ohne nur eine Sekunde auch nur an meinen Schlafsack zu denken, gewissenhaft für etliche Momente verinnerliche. Endlich dürfen wir ins Bett gehen, es war auch für die Jungs ein langer Tag, da es ja heute morgen noch hieß die Schulbank zu drücken. Noch schnell in die Nachtwacheneinteiliung und jetzt aber zackig ins Bett. Ahh.. Gute Nacht! AALLLAAAAARRM!! Da bin ich wieder wach und noch bevor ich bewusst realisiere, was gerade los ist, Renne ich schon draußen in Unterhose auf Kollisionskurs mit der ersten komplett dunkel gekleideten Person, die ich wahrnehme. Volltreffer, es war ein Überfäller; ein Überfäller mit Fahne! Das war knapp. Ein paar Sekunden länger mit den Füßen im Schlafsack hängen geblieben und das wäre es gewesen mit unserer Lagerfahne. Es stellt sich heraus, dass die Überfäller in dieser Nacht die Führer sind, die keine Zeit am Wochenende haben oder zumindest nicht am Freitag konnten. Am nächsten Morgen gibt es nach dem Karree erst einmal Frühstück und dann muss der Spüldienst noch nicht einmal Spülen, da das die Überfäller machen müssen. Das Wetter ist super, so wie gestern, und kommt dem Mai doch erstaunlich nahe; hat sich also gelohnt das ganze Maiwochenendlager zu nennen. Heute ist ein voller Tag, aber im guten Sinne. Es gibt eine große Runde Livestratego mit drei Basen, wobei die Stärke der einzelnen Karten mit verschiedenen Rängen und Titeln der Römer betitelt sind. Siegpunkte bekommt man nur indem man den Legionsadler der anderen Mannschaft erringt. Zu Beginn streunern noch einzelne Personen oder kleine Dreiertrupps durch die Gegend, doch gegen Ende bündeln sich die Gruppen und greifen nicht mehr als einzelne Personen an. Das führt zu einem schnellen und intensiven Massenabnippeln und am Ende steht nur noch das gelbe Team, die das ganze auch souverän 3 zu 0 zu 0 gewonnen haben. Es geht nun über zu den IGs, wo es Halstuchknotenbasteln, Jugger und andere Angebote gibt, denen sich die Teilnehmer frei zuordnen können. Bei den Halstuchknoten, die ich betreue und anleite gibt es ein paar Startprobleme, aber nach dem siebten, achten Anlauf sitz der Anfang des Knotens und die Jungs schaffen es dann auch mit Geduld und Durchhaltewillen ihn zu Ende zu schlaufen. Gerade bei denen, wo es mal länger dauert meinen, dass sie den Knoten nie fertig bekommen werden, was sich jedes Jahr aufs neue als falsch herausstellt; manche Sachen ändern sich nie. Nun wird noch einmal Energie getankt und es wird nach dem Essen Sport betrieben. Nicht irgendein Sport, sondern Pfadfindersport. Es wird Barfuß; so viel zum schlechten Wetter; wie man eben unsere Sportarten spielt, gespielt und so teilen sich die Gruppen auf die verschiedenen Spielfelder auf. Das geht dann so bis es später wird und nun der Abschlussabend anfängt. Hier gibt es dann leckeres Essen in mehreren Gängen und sogar Nachtisch. Während wir so gemütlich musizieren, singen und essen, fängt es draußen an zu Schütten; so viel zum guten Wetter. Aber eigentlich ist das gar nicht so schlimm, wie gerade der Sturm direkt über uns sich austobt und es aus allen Wolken regnet, windet und stürmt. Wir sitzen im Trockenen im großen Versammlungszelt und haben es sogar warm, was ein Luxus. Nachdem es aufgehört hat zu regnen ist dann auch der Abschlussabend vorbei. Wir gehen alle ins Bett um uns vom langen, anspruchsvollen Tag zu erholen. Endlich ausschlafen und morgens dann wach aufstehen. AAAALLLAAAARRRRRRRRRMMM! „Warum ich?“, hätte ich mir wahrscheinlich gedacht, wenn ich mir überhaupt hätte etwas denken können. Wieder einmal renne ich im Autopilot in Richtung Fahnenmast. Zack, wieder einen Überfäller umgeholzt. Der hatte auch wieder die Fahne, aber knapp ist halt nicht zu spät. Erfreut stelle ich fest, dass es die IVer auch auf das Lager geschafft haben, wenn auch nur Nachts. Am nächsten Morgen gibt es erst einmal wieder Frühstück… Ne, doch kein Essen, sondern Arbeit? Mit der Ansage, dass es erst Frühstück gibt, wenn das private Zeug gepackt und aus den Zelten für den Abbau ist, begebe ich mich auf unerklärliche Weise sehr motiviert zu meinen Sachen. So schnell habe ich das noch nicht erlebt, dass bei so vielen Teilnehmern, das ganze Zeug in dieser Zeit fertig ist. Nach dem wohlverdienten Frühstück geht es jetzt weiter an die Zelte. Es regnet zwar nicht, aber die Zelte sind trotzdem Nass, da es in der Nacht nochmal einen Regenschauer gab; ja, auch während man in Unterhose draußen für den Überfall war. Die Seile werden zusammengelegt, die Bahnen wohl oder übel nass verstaut und dann gibt es auch schon das Abschlusskarree. Jetzt zerstreut sich das Lager wieder in die einzelnen Reisegruppen und morgen ist wieder Montag, Alltag.
Nachkommando:
Wie hier steht noch was? Das Lager ist doch vorbei und alles ist schön nass in Kisten. NASS. So schimmeln unsere Zelte im nu, also gibt es neben dem normalen „Ich-Stelle-Alles-Wieder-Dahin-Wo-Ich-Es-Vom-Vorkommando-Her-Habe“ auch noch das „Hilfe-Wo-Ist-Für-Mein-Sippenzeltzeug-Noch-Platz-Zum-Trocknen“-Ratespiel. Dafür teilen sich die Führer des Nachkommando grob in ihre Ortswerke auf und ziehen los, während der Rest des Lagers schon lange zu Hause ist. Mitlerweile ist Sonntag der 25.09.22 21:30Uhr und da bin ich auch schon wieder zurück, wo alles Anfing.
~ Felix Mester (Flummi) Stammesführer Stamm VII